Enorm viele Kirchenaustritte
Das gab es 2023 als Reaktion auf eine Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche.
Neuste Zahlen zeigen, dass sich die Austritte aus der katholischen Kirche in der Schweiz im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 beinahe verdoppelt haben. Auch bei der reformierten Kirche gab es schweizweit knapp einen Drittel mehr Austritte. Grund dafür ist eine Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche, die letzten Herbst publiziert wurde.
Diese Zahlen sehen in den beiden Basel sehr ähnlich aus. Auch bei uns in der Region kam es zu rekordverdächtig vielen Austritten. Bei der katholischen Kirche heisst es auf Anfrage, dass man diese Austritte als Reaktion auf die Publikation der Missbrauchsstudie nachvollziehen könne. Man sei selber enttäuscht, wie wenig vor dieser Studie für die Aufarbeitung und gegen die Missbräuche getan worden sei.
Auch bei der reformierten Kirche in den beiden Basel sorgte die katholische Missbrauchsstudie für Austritte – aber auch für Eintritte. So gäbe es einige, die der katholischen Kirche den Rücken gekehrt hätten und dafür der reformierten Kirche beigetreten seien, heisst es.
Sämtliche angefragten Kirchenvertreter betonen, dass die Kirche in der heutigen Gesellschaft eine wichtige soziale Rolle spiele. Dies würden immer mehr Leute erkennen und sich deswegen trotz Skandalen zu einem Verbleib in der Kirche entschliessen.